Zählerschrank: Aufbau und Verdrahtung im Einfamilienhaus

Der Aufbau von Zählerschränken ist ein komplexes Thema, das viele Hausbesitzer vor Herausforderungen stellt. Gerade im Bereich der Elektrik ist eine fehlerhafte Installation nicht nur ein Ärgernis, sondern auch ein erhebliches Sicherheitsrisiko. Deshalb ist die fachgerechte Installation eines Zählerschranks im Einfamilienhaus von entscheidender Bedeutung. In diesem Artikel geben wir dir einen detaillierten Überblick über die wichtigsten Komponenten, den Aufbau eines Zählerschranks und die Verdrahtung im 1-Familienhaus. Außerdem betonen wir die Rolle der professionellen Unterstützung, um ein sicheres und zuverlässiges Stromnetz zu gewährleisten.

Kompletter Zählerschrank von nah

Was ist ein Zählerschrank und warum ist sein Aufbau wichtig?

Ein Zählerschrank ist das Herzstück der elektrischen Infrastruktur in jedem Haus. Er beherbergt den Stromzähler, über den der Energieverbrauch erfasst wird, und dient gleichzeitig als Verteilungszentrale für den gesamten Haushalt. Hier befinden sich die Sicherungen, Hauptschalter und weitere Schutzeinrichtungen, die dafür sorgen, dass der Strom sicher zu den einzelnen Verbrauchsstellen gelangt.

Die Bedeutung eines Zählerschranks liegt in seiner Sicherheitsfunktion:

  • Vermeidung von Überlastungen: Überlastete Stromkreise können Brände auslösen.
  • Verhinderung von Stromschlägen: Fehlerstromschutzschalter (RCD) schützen vor gefährlichen Stromschlägen.
  • Gesetzliche Vorschriften: In Deutschland regeln die VDE-Normen die Ausführung und den Aufbau eines Zählerschranks.

 

Grundlegende Komponenten eines Zählerschranks

Um den Aufbau eines Zählerschranks besser zu verstehen, schauen wir uns die wichtigsten Komponenten genauer an:

  1. Zählerplatz
    • Hier sitzt der Stromzähler, der den Energieverbrauch misst.
    • Verschiedene Zählertypen (z. B. Ferraris-Zähler, moderne Messeinrichtungen).
  2. Hauptschalter
    • Trennt den gesamten Zählerschrank vom Stromnetz.
    • Wird im Notfall oder bei Wartungsarbeiten genutzt.
  3. Sicherungen
    • Verhindern Schäden durch Überlast oder Kurzschluss.
    • Einzeln für jeden Stromkreis im Haus vorhanden.
  4. Fehlerstromschutzschalter (RCD)
    • Auch FI-Schalter genannt.
    • Schaltet bei einem Fehlerstrom (z. B. durch einen Erdschluss) sofort den Strom ab.
  5. Überspannungsschutz
    • Schützt die elektrischen Geräte vor Spannungsspitzen.
  6. Reihenklemmen und Sammelschienen
    • Verbindungsstellen für die Verdrahtung.
  7. Leitungsschutzschalter
    • Schützt Leitungen und Geräte vor Überlast.

 

Aufbau eines Zählerschranks im Einfamilienhaus

Im Einfamilienhaus wird der Zählerschrank normalerweise im Hauswirtschaftsraum, Keller oder in einem separaten Technikraum installiert. Der typische Aufbau folgt einem Standard, kann jedoch je nach den individuellen Anforderungen des Hauses variieren.

Schritte beim Aufbau eines Zählerschranks im Einfamilienhaus:

  1. Vorbereitung und Planung
    • Klärung der erforderlichen Anzahl an Zählerplätzen und Sicherungen.
    • Auswahl der richtigen Schutzkomponenten.
  2. Montage des Gehäuses
    • Gehäuse an der Wand befestigen.
    • Hohlräume für Kabeldurchführungen öffnen.
  3. Installation des Zählerplatzes
    • Zählerplatz einbauen und verdrahten.
    • Zählerplatz gegen unbefugten Zugriff sichern.
  4. Einbau der Hauptverteilung
    • Hauptschalter, Überspannungsschutz und RCDs installieren.
    • Leitungsschutzschalter für die Stromkreise einbauen.
  5. Verdrahtung und Anschluss
    • Hauptleitungsstrang vom Hausanschlusskasten in den Zählerschrank einführen.
    • Stromkreise auf die Sicherungen verteilen und verdrahten.
  6. Abnahme und Inbetriebnahme
    • Fachgerechte Abnahme durch eine zertifizierte Elektrofachkraft.
    • Inbetriebnahme des Zählerschranks und Überprüfung der Funktionalität.

Jeder Zählerschrank ist einzigartig, folgt jedoch einem Standardaufbau. Eine professionelle Planung und Installation sind entscheidend.

 

Verdrahtung eines Zählerschranks im Einfamilienhaus

Die Verdrahtung eines Zählerschranks im Einfamilienhaus ist eine der wichtigsten Aufgaben, da hiermit die Verteilung des Stroms auf die verschiedenen Stromkreise festgelegt wird. Dies sollte von einer zertifizierten Elektrofachkraft durchgeführt werden.

Schlüsselaspekte der Verdrahtung:

  1. Anschluss des Hauptleitungsstrangs
    • Verbindung des Hausanschlusskastens mit dem Hauptschalter im Zählerschrank.
    • Verwendung von geeigneten Kabelquerschnitten gemäß den VDE-Vorschriften.
  2. Verdrahtung des Zählerplatzes
    • Zählerverdrahtung für den Stromzähler.
    • Direkte Verbindung des Zählers mit den Leitungsschutzschaltern.
  3. Verteilung der Stromkreise
    • Sicherung der Stromkreise (z. B. Steckdosen, Beleuchtung) über Leitungsschutzschalter.
    • Zuteilung der Stromkreise auf die entsprechenden Sammelschienen.
  4. Einbindung des Fehlerstromschutzschalters (RCD)
    • Verdrahtung des RCDs für alle stromführenden Stromkreise.
    • Einhalten der Vorschriften zur Fehlerstromabschaltung.
  5. Installation von Überspannungsschutz
    • Einbau von Überspannungsschutzgeräten zur Sicherung gegen Spannungsspitzen.
    • Verdrahtung entsprechend den VDE-Richtlinien.
  6. Durchführung einer abschließenden Prüfung
    • Überprüfung der Isolationswiderstände.
    • Messung des Schleifenwiderstands zur Sicherstellung der Auslösezeiten der Sicherungen.
    • Testen der Fehlerstromschutzschalter.

Die Verdrahtung eines Zählerschranks erfordert Sorgfalt und Fachwissen, da sie die Stromverteilung im gesamten Haus steuert.

 

Aufbau einer Hauptverteilung im Einfamilienhaus

Die Hauptverteilung unterscheidet sich vom Zählerschrank dadurch, dass sie die zentralen Stromkreise des Hauses verwaltet, während der Zählerschrank hauptsächlich den Stromzähler und die Hauptschutzschalter beherbergt.

Unterschiede zwischen Zählerschrank und Hauptverteilung:

  • Zählerschrank: Enthält den Stromzähler, den Hauptschalter und grundlegende Schutzschalter.
  • Hauptverteilung: Verbindet den Zählerschrank mit den verschiedenen Unterverteilungen und Verbrauchsstellen.

Typischer Aufbau der Hauptverteilung:

  1. Hauptschalter und Sammelschiene
    • Zentraler Hauptschalter trennt alle Stromkreise vom Netz.
    • Sammelschiene verteilt den Strom auf die verschiedenen Sicherungseinheiten.
  2. Leitungsschutzschalter und FI-Schutzschalter
    • Absicherung der Stromkreise mit geeigneten Leitungsschutzschaltern.
    • FI-Schutzschalter für spezielle Stromkreise, z. B. Badezimmer.
  3. Überspannungsschutz und Kontrollanzeigen
    • Überspannungsschutz schützt gegen Blitzschläge.
    • Kontrollanzeigen für Spannung und Phasenzustand.
  4. Verdrahtung der Stromkreise
    • Einzelne Stromkreise von der Hauptverteilung zu den Unterverteilungen führen.
    • Dokumentation der Verkabelung für spätere Wartungsarbeiten.

 

Die Rolle der professionellen Unterstützung beim Aufbau

Eine unsachgemäße Installation eines Zählerschranks oder einer Hauptverteilung kann erhebliche Risiken mit sich bringen. Elektrische Brände, Stromschläge und Störungen im Stromnetz sind nur einige der möglichen Folgen.

Risiken einer unsachgemäßen Installation:

  • Brandgefahr: Falsch dimensionierte Kabel oder Sicherungen können Überhitzung und Kurzschlüsse verursachen.
  • Stromschlagrisiko: Unzureichende Isolierung oder falsche Verdrahtung kann zu gefährlichen Stromschlägen führen.
  • Rechtliche Konsequenzen: Verstöße gegen die VDE-Normen können zu Bußgeldern oder Versicherungsproblemen führen.

Vorteile der professionellen Unterstützung:

  1. Erfahrung und Fachwissen:
    • Elektrofachkräfte kennen die aktuellen Normen und Sicherheitsstandards.
    • Sie erkennen potenzielle Probleme und beheben diese rechtzeitig.
  2. Sicherheitsprüfung und Abnahme:
    • Fachgerechte Prüfung des Zählerschranks auf Funktion und Sicherheit.
    • Ausstellung eines Prüfprotokolls für die Abnahme.
  3. Gewährleistung und Versicherungsschutz:
    • Professionelle Installation sichert Gewährleistungsansprüche.
    • Versicherungen verlangen oft eine fachgerechte Abnahme.

Nur zertifizierte Fachkräfte sollten Zählerschränke und Hauptverteilungen installieren, um Risiken zu minimieren und gesetzliche Vorschriften einzuhalten.

 

Fazit

Der Aufbau von Zählerschränken im Einfamilienhaus erfordert präzise Planung, fachmännische Installation und regelmäßige Wartung. Von der Verdrahtung des Zählerplatzes bis zur Hauptverteilung gibt es viele Details zu beachten. Dabei ist es unerlässlich, sich auf eine professionelle Elektrofachkraft zu verlassen. So wird sichergestellt, dass alle Komponenten korrekt installiert sind, die elektrische Sicherheit gewährleistet ist und Sie mit ihrem Hausstromnetz sorgenfrei leben können. Gern helfen unsere Elektriker in Berlin Ihnen dabei weiter.

 

FAQ

Welche gesetzlichen Vorschriften gelten für Zählerschränke?

In Deutschland gelten die VDE-Vorschriften (Verband der Elektrotechnik) sowie die TAB (Technische Anschlussbedingungen) der örtlichen Netzbetreiber.

Wie lange dauert der Aufbau eines Zählerschranks?

Der Aufbau kann zwischen einem Tag und mehreren Tagen dauern, abhängig von der Komplexität des Projekts.

Wann sollte ein Zählerschrank erneuert werden?

Ein Zählerschrank sollte erneuert werden, wenn:

  • er veraltet ist und nicht mehr den aktuellen Sicherheitsstandards entspricht,
  • eine Erweiterung des Hauses zusätzliche Zählerplätze erfordert, oder
  • Beschädigungen festgestellt wurden.

Warum ist eine professionelle Installation wichtig?

Nur eine professionelle Installation gewährleistet die Sicherheit des Stromnetzes, erfüllt die gesetzlichen Vorschriften und schützt vor Versicherungsproblemen im Schadensfall.

Bild: Thomas Söllner / stock.adobe.com

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