Elektroinstallation in der Küche: Vorschriften, Planung und Umsetzung

Die Küche ist das Herzstück jedes Zuhauses – hier wird gekocht, gelebt und manchmal sogar gefeiert. Doch bevor die neuen Schränke aufgebaut und die Geräte angeschlossen werden, gibt es einen entscheidenden Schritt, der oft unterschätzt wird: die Elektroinstallation. Eine gut durchdachte Planung sorgt nicht nur dafür, dass alles funktioniert, sondern garantiert auch Sicherheit und Komfort für viele Jahre. Welche Vorschriften zu beachten sind, wie Sie Steckdosen clever platzieren und was für eine moderne Küche unverzichtbar ist, erfahren Sie in diesem Artikel. Denn eines ist sicher: Die richtige Elektroinstallation ist die Grundlage für Ihre Traumküche.

Elektroinstallation vom Herd in einer Küche

Gesetzliche Vorgaben und Normen

In Deutschland regeln verschiedene Normen und Vorschriften die Elektroinstallation in Küchen, darunter:

  • DIN 18015: Sie definiert die Mindestausstattung und Installationszonen für elektrische Anlagen in Wohngebäuden.
  • VDE-Vorschriften: Diese garantieren die Sicherheit elektrischer Leitungen und Anschlüsse.
  • RAL-RG 678: Eine Ergänzung zur DIN 18015, die Empfehlungen für Standard- und Komfortausstattungen gibt.

👉 Wichtig: Arbeiten an der Elektroinstallation sind für Laien tabu! Laut § 13 der Niederspannungsanschlussverordnung dürfen nur Fachkräfte solche Tätigkeiten ausführen. Verstöße können zu erheblichen Sicherheitsrisiken und Haftungsproblemen führen. Unsere professionell geschulten Elektriker helfen ihnen gern bei Ihrer Elektroinstallation in Berlin weiter.

Planung der Elektroinstallation

Die Planung der Elektroinstallation sollte frühzeitig beginnen, idealerweise parallel zur Küchenplanung. Folgende Aspekte sind zu berücksichtigen:

Steckdosen und Anschlüsse

Eine moderne Küche benötigt zahlreiche Steckdosen und Anschlüsse, um allen Anforderungen gerecht zu werden. Die RAL-RG 678 empfiehlt für eine Standardküche mindestens:

  • 10 Steckdosen für Kleingeräte wie Mixer, Kaffeemaschine und Toaster.
  • 4 Steckdosen für Großgeräte wie Herd, Geschirrspüler, Backofen und Mikrowelle.
  • 3 Beleuchtungsanschlüsse zur Ausleuchtung von Arbeitsflächen und Allgemeinbeleuchtung.

Für Wohnküchen oder größere Küchen ist die Anzahl der Steckdosen entsprechend zu erhöhen. Empfohlen werden insgesamt mindestens 17 Steckdosen.

Installationszonen

Die DIN 18015-3 definiert genaue Installationszonen, um die Sicherheit und Zugänglichkeit elektrischer Leitungen zu gewährleisten:

  1. Untere Installationszone:
    • Höhe: 15–45 cm über dem fertigen Fußboden.
    • Verwendung: Anschlüsse für Geschirrspüler und Kühlschrank.
  2. Mittlere Installationszone:
    • Höhe: 100–130 cm (optimal: 115 cm).
    • Verwendung: Steckdosen und Schalter über der Arbeitsfläche.
  3. Obere Installationszone:
    • Höhe: 15–45 cm unter der Decke.
    • Verwendung: Beleuchtung oder Dunstabzugshauben.

👉 Hinweis: In älteren Gebäuden kann die mittlere Installationszone abweichen. Bis 2007 lag sie 10 cm tiefer.

Separate Stromkreise

Großgeräte wie Herd, Geschirrspüler und Mikrowelle benötigen separate Stromkreise, um eine Überlastung der Leitungen zu vermeiden. Für Kleingeräte mit hoher Leistung (ab 2 kW) ist ebenfalls ein eigener Stromkreis sinnvoll.

Empfohlene Anschlussleistungen und Leitungsquerschnitte

Die Anschlussleistung elektrischer Geräte beeinflusst die Dimensionierung der Leitungen und Sicherungen. Typische Werte sind:

  • Elektroherd: 14,5 kW
  • Backofen: 6,6 kW
  • Geschirrspüler: 3,4 kW
  • Wasserkocher: 3,0 kW

Leitungsquerschnitte

  • Für Beleuchtung und weniger belastete Steckdosen: 1,5 mm²
  • Für schwer belastete Steckdosen und Großgeräte: 2,5 mm²

Besonderheiten bei der Küchenbeleuchtung

Eine gute Beleuchtung ist essenziell, insbesondere für Arbeitsflächen. Empfohlen wird eine Kombination aus:

  • Allgemeinbeleuchtung: Deckenlampen oder Spots.
  • Arbeitszonenbeleuchtung: Leuchten unter Oberschränken oder integrierte Lichtsysteme in Dunstabzugshauben.
    Die Beleuchtung sollte getrennt schaltbar sein, um flexibel genutzt werden zu können.

Smart Home und zukünftige Anforderungen

Die Integration von Smart Home-Technologien wird immer wichtiger. Netzwerkkabel oder zusätzliche Steckdosen für smarte Geräte wie Kühlschränke, Sprachassistenten oder smarte Backöfen sind empfehlenswert. Leere Installationsrohre bieten Flexibilität für spätere Nachrüstungen.

👉 Leseempfehlung: Smart Home einrichten lassen

Zusammenfassung: Das Wichtigste im Überblick

  • Normen beachten: Arbeiten nur durch Fachkräfte ausführen lassen.
  • Frühzeitig planen: Steckdosen, Installationszonen und Beleuchtung mit der Küchenplanung abstimmen.
  • Separate Stromkreise: Groß- und Kleingeräte mit hoher Leistung getrennt absichern.
  • Flexibilität berücksichtigen: Zusätzliche Steckdosen und Smart Home-Vorbereitungen einplanen.

Mit einer durchdachten Planung und der Einhaltung aller Vorschriften schaffen Sie eine sichere und komfortable Elektroinstallation in Ihrer Küche. Bei der Umsetzung Ihres Projektes helfen unsere Elektriker in Berlin gern weiter.

Bild: yunava1 / stock.adobe.com

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